Je nach betroffener Körperregion können Prellungen dann auch ernsthafte Komplikationen hervorrufen. Denn innere Organschädigungen und Blutungen können nicht ausgeschlossen werden, wenn sich eine Prellung am Brustkorb oder Rumpf ereignet. Einen besonderen Grenzfall stellen Prellungen des Schädels dar, weil die Übergänge zu einer Gehirnerschütterung fließend sind. Man muss davon ausgehen, dass zum Beispiel falsch ausgeführte Kopfbälle beim Fußballspiel immer wieder zu kleinen Prellungen des Schädels führen können.
Woran erkennt man eine Prellung?
An den Beinen und Armen zeigt sich eine Prellung oft als Hämatom auf der Haut. Es ist typisch, dass kleine Blutgefäße (Kapillare) bei einer Prellung platzen und dann als Bluterguss sichtbar sind. Zu den bekanntesten Prellungen als typische Sportverletzung gehört der "Pferdekuss" im Oberschenkel. Bei vielen Ball- oder Mannschaftssportarten gehören absichtliche oder unabsichtliche Attacken eines gegnerischen Knies fast schon zum Standardrisiko. Dabei dürfen Prellungen an Armen und Beinen noch zu den harmloseren Varianten einer Prellung gezählt werden.
Anders zeigt sich das Bild bei Prellungen des Brustkorbs. Hier kann nur eine schnelle Diagnose sicherstellen, dass keine inneren Verletzungen vorliegen. Auch muss ausgeschlossen werden, dass es sich tatsächlich "nur" um eine Prellung und nicht um einen Knochenbruch handelt. Selbst ein geschlossener Rippenbruch oder ein feiner Haarriss in einem Knochen sind überaus schmerzhaft und ähneln den Schmerzen einer Prellung. Oft fehlt sogar ein Bluterguss als Erkennungsmerkmal. Deshalb sollte eine Röntgendiagnose so zeitnah wie möglich erfolgen. Die Ausheilung eines Bruchs dauert länger als eine Prellung und bedarf auch anderer therapeutischer Maßnahmen und längerer Schonung der Körperzone.
Unterschied zwischen Prellung und Verstauchung?
Häufig werden die Bezeichnungen Prellung und Verstauchung für die gleichen Symptome verwendet. Medizinisch korrekt spricht man aber von einer Verstauchung erst dann, wenn auch Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden. Der medizinische Fachterminus "Distorsion" weist schon darauf hin, dass die Verdrehung eines Gelenks an der Verletzung beteiligt ist. Bänder oder Kapseln werden plötzlich gezerrt, überdehnt oder verdreht. Typischerweise gehört das Umknicken mit dem Fuß zu den häufigen Arten einer Verstauchung. Finger oder Zehen sind ebenfalls oft betroffen. Besonders anfällig für komplizierte Sportverletzungen durch Stöße und Stürze ist das Knie. Speziell hier sind die Übergänge zwischen einer Prellung, Verstauchung oder sogar Brüchen und Bänderrissen fließend. Profisportler fast sämtlicher Sportarten wissen, wie wichtig es ist, Knieverletzungen durch besondere Stärkung der umliegenden Muskulatur vorzubeugen.
Erste Hilfe zur Linderung einer Prellung
Kalte Kompressen und vor allem Ruhe und Schonung sind die erste Maßnahme, um Schwellungen und Blutergüsse zunächst einzudämmen. Eine Prellung zu behandeln heißt in der Regel, sie von selbst ausheilen zu lassen. Schmerzlindernde Salben können den Heilungsprozess begünstigen. Die Schmerzen einer Prellung, die auch mit einer entsprechenden Bewegungseinschränkung einhergehen, senden aber ein deutliches Signal. Der Körper benötigt jetzt Schonung, der Sport hat vorübergehend Pause – zumindest, was den lädierten Bereich betrifft. Unter Schmerzen zu trainieren, kann dann tatsächlich zu schlimmeren Beschwerden führen.